Dialektsammlung - So schwädsd mer bi uns !
abraggere: sich abschinden, abmühen
abschwarde: sich abschinden, abmühen
abzapple: das Tanzbein schwingen, abtanzen, tanzen
Adje: So sagt man bei uns „Auf Wiedersehen !“
ännewehg: trotzdem, dennoch
Awa!: Ach was! Sag bloß! Das gibt's doch nicht! Oft auch: Awa, här uff !
Babbedeggel: für Karton, aber auch für Führerschein z.B. "dä Stefan het dä Babbedeggel weg !
Babbler: Schwätzer
Backe oder Bagge: Wangen
Badzä: viel, Menge, Haufen, ä Badzä Geld = viel Geld
bäbbig: klebrig
bäbbä: kleben
bädsche: schlagen z.B. "Bädsch doch die Dür nit so zuä !" oder „Ich bädsch der glich aini!“
bädschnass: vollkommen durchnässt
baff sie: verblüfft sein, z.B. „gell, doh bisch baff !“
Bettschisser: Löwenzahn
Bibiliskäs:
ein angemachter Quark, dessen Name auf Hühnerküken (alemannisch = Bibbele) zurückgeht, die nach der Geburt mit Quark aufgepäppelt wurden. Bibiliskäs wird meistens mit Kräutern verfeinert und mit Pellkartoffeln oder Bratkartoffeln (alemannisch Brägele/Brägili) serviert.
Brägili: Bratkartoffeln
Bruddler: Nörgler, Stänkerer, einer, der an allem was auszusetzen hat
Bruddelsupp:
eine der wenigen Suppen, die ungenießbar sind ;-) Wenn z.B. die Ehefrau sauer auf den Mann ist, wenn dieser betrunken nach Hause kommt, dann gibt's eine Bruddelsupp, d.h. der Mann geht am besten gleich wieder ;-)
brunse: pinkeln
Bummere: dicke Frau
bussiere: mit einem Mädel gehen, z.B. De Ralf bussiert jedz mit de Micha vun’s Maiers
Chriäse: Kirschen
Chrischdkindli:
Christkind aber auch ein liebenswerter Kerle, der es eigentlich gut meint, aber von den anderen Männern belächelt wird, weil er zu viele weibliche Eigenschaften an sich hat… ä Chrischdkindli halt.
Dabber: Schritt, Fußspur z.B. "Moch mer jo kai Dabber in de Huusgang ! (mach mir bloß keine Fußabdrücke in den Flur !)
Dalle: Delle, Beschädigung, aber auch Rausch
Daischä: Tölpel, jemand, der sich etwas ungeschickt anstellt
dänäbe: daneben
däätsch: würdest Du bitte!? z.B. "Däätsch mer noch de Müll nunter bringe? Als Ehemann ist man automatisch Mitglied im "Däätschmer-Club" und dann gilt nicht mehr das Fragezeichen nach "Däätsch mer?", sondern eben das Ganze mit Ausrufezeichen.
Debbichbadscher: Teppichklopfer
dirmlig: schwindlig, nicht wohl sein
Dipflischisser: Pedant, Erbsenzähler
Dummbabbler:
eines der übleren Schimpfwörter "Ä Dummbabbler" redet nicht nur dumm daher, sondern ist auch ganz allgemein ein völlig unbeliebter Zeitgenosse.
Dunnschdig: Donnerstag
Dumme: der Daumen
ebbis: etwas z.B. "Isch dess ebbis mit dem Kerli !“ (nur Sorgen mit dem Mann !) z.B. „Hesch ebbis ?“ (Hast Du was ? Hast Du ein Problem ?)
ebber: jemand
ehrekäsig: eitel, wichtigtuerisch sein. In jedem Ort gibt's mindestens zwei bis drei Ehrekäsigi ;-)
Erdepfelbräi: (auch Herdepfelbrei) Kartoffelpüree
eschdimiere: von frz. estimer, schätzen, respektieren
Fasent: Fasnacht, Fasnet, Karneval
Feez moche: Unsinn, Blödsinn treiben
Fiierobe, Fiirobend: Feierabend
Fisematente: Blödsinn, Unsinn machen z.B. "moch bloß keini Fisematente!"
Flädlisupp: Fleischbrühsuppe mit in Streifen geschnittenen Pfannkuchen
Fleischkiächli: Frikadellen
Fresszähdel: Merkzettel, Notizblatt
Friddig: Freitag
fünfviertel Stund: badische Zeitangabe (muss aber nicht unbedingt 75 min. bedeuten)
gählwiädig: jähzornig
gädrig: zäh
Gaardehaag: Gartenzaun
ghet: gehabt (z.B. hesch de Gluggser ghet !)
Gluggser: Schluckauf
Gosch: Mund
Graddel: Stolz
gsait: gesagt Gsait isch gsait! Gesagt ist gesagt
Guhzili: Bonbons, Süßigkeiten
Haagseicher: Schimpfwort (einer, der an den Gartenzaun pinkelt)
Händschigg: Handschuhe
Heftlimocher: kleinlicher Mensch, Pedant
Hexeguuf: so wird im Schwarzwald eine Sicherheitsnadel genannt
Houdoudel oder Haudaddel:
ein eigentlich netter und freundlicher Zeitgenosse, nur eben ein bisschen verwirrter...
Hochzitter: Bräutigam
Hueschdeguhzili: Hustenbonbon
Iberzwerch: aufbrausend, vorlaut, unbeherrscht
I-Dipfli: I-Punkt
jesesmäßig: sehr stark, sehr schlimm. De Kerli hets geschd jesesmäßig nohschlagä!" (Der Mann ist gestern schlimm gestürzt!)
Kaib:
Schuft, schlechter Mensch, auch manchmal schlitzohriger Bursche (dann ist "Kaib" sogar ein Kompliment
Kapp: Mütze, Kappe aber auch: "Der Kerli isch jo näbe dä Kapp!" (Der Mann ist geistig völlig durcheinander!)
Krazete:
badisches Nationalgericht, gibt's meistens zum Spargel. Pfannkuchen, der in der Pfanne zu kleinen Teilen zerkratzt wird.
Kropfarsch: kleines, nerviges Kind
Labbe: Putztuch
Labbeduddel: Einfaltspinsel, lässt sich gerne hinters Licht führen
lädschig: müde sein, herumsitzen Wort bei Jugendlichen: Abhängen
Ladschi: ungehobelter, schlechterzogener Mann
lamentiere: frz. lamenter, jammern, klagen „Do hilft kei lamentiere nidd !“
Libdinghiesli: Leibgedinghaus das Haus , in dem die Eltern ihren Lebensabend verbringen (findet man oft bei Bauernhöfen)
loddere: wackeln, nicht fest sein
ludd: laut (Steigerung = viehmäßig ludd!)
Lumpeseggel: eines der unzähligen badischen Schimpfwörter. „Ä Lumpeseggel“ ist ein schlechter Mensch.
Mändig: Montag
Maidlischmecker: ein Mann, der einfach Frauen liebt und gerne mit diesen zusammen ist
malad: krank, angeschlagen
Miierli: eine kleine Mauer
Molli: Kopf, SchädelnAber auch: „Moch kei Molli!“ (mach nicht so viel Aufhebens wegen so was)
Moschd: badisches Nationalgetränk - vergorener Apfelsaft
Mugg: Stubenfliege
Muggedadscher: Fliegenklatsche (auch Muggebadscher)
Muggeseggili: ein bisschen
Mungi: meist humorloser Mann, der nicht gern spricht
murkse: pfuschen, schlecht arbeiten „Die murkse hit widder ä Schißdreck zsämme!“
Nieselpriem: ein Nörgler, ständig unzufriedener Mensch
nimmi: nicht mehr
noddle: rumreißen, an etwas ziehen
nibberzuäs: hinüber
nuffzuäs: hinauf
nabbzuäs: hinunter
Oh-lätz-mattis: O Schreck lass nach!
Oschderhaas: Osterhase
Päper: eigentlich Blasinstrument, meistens Trompete, aber auch Schimpfwort für eine nicht gern gesehene Frau. z.B. „Dä Sepp hedd so ä Päper daheim“
Pederli: Petersilie
pfuuse: beleidigt sein
pfetze: kneifen
pleddere, pfleddere: verschütten
Quartalsduubel: Schimpfwort ;-)
Quetschkommod: Ziehharmonika, Akkordeon
Quetsche: Zwetschgen
Ronzepfiffe: (auch Ranzepfiffe) Bauchweh
Rämbe: großes Stück
Ridderli: kleine Stückchen Brot, Schokolade o.ä. Kleinen Kindern serviert man oft Ridderli
Rolli: meist Kater, dann oft auch "Katzerolli". Damit kann aber auch „pinkeln“ gemeint sein (ä Rolli mochä)
Ronze: (auch Ranze) meist dicker Bauch
saiche: regnen (aber auch urinieren)
schälle: klingeln, läuten
d‘Schälle: Türglocke, Klinkel
s’bressierd !: ich hab’s eilig !
schbachdle: gierig essen
Schdumpe: geschnittene Zigarre
Schdrupfer: Schrubber
Schisser: Durchfall, aber auch: kleines Kind
Schleckliflade: Marmeladebrot
Schleggbrohd: auch Marmeladenbrot ;-)
schmegge: Riechen (ein Schwarzwälder „schmeggd“ mit der Nase)
Schwohbäseggel: Schimpfwort für Schwabe
Schbätzlefresser: noch eines ;-)
Schnoogä: Stechfliegen, Mücken
Suhrkrutt: Sauerkraut
tripple: drängeln, auch nervös auf der Stelle treten
Tribbl: Balkon
Trottwar: Gehweg (vom französischen Trottoir)
Tschoobe: Jacke, Kittel, alter Mantel
Tschooli: gutmütiger Mann (der häufig auch ausgenützt wird)
Uffbasse: aufpassen, Acht geben - Als Drohung: „Uffbasse, sunsch klingelts!“
Uffgedackelt: übertrieben rausgeputzte Frau
Uffschnitt: Aufschnitt, verschiedene Wurstsorten
ummesunscht: (auch: umsunsch) umsonst, kostenlos
umkeit: hingefallen, gestürzt
ussruhme: aufräumen
ungeräzehberschd: verkehrt herum, zuunterst = zuoberst
ussziäge: ausziehen
Vadder: Vater, Papa
verbuzze: verputzen, aber auch herunterschlingen oder auch jemanden nicht leiden können. z.B. „Säller Seggel konn i aifach ums Verrecke nit verbuzze.“
verdolbe: vergraben
verdruckt: schüchtern, verklemmt
vergelts Gott: Vielen Dank ! (als passende Antwort sollte man dann „Sägens Gott!“ parat haben = Segne es Gott
Verisserli: Verdauungsschnaps
verseggle: jemanden "verarschen", auf den Arm nehmen
Viehkerli: Supertyp, Original
viehmäßig: sehr gut, wunderbar, köstlich... ein großes Kompliment, wenn man als „Du warsch viehmäßig!“ gelobt wird
Vierteli: ein Viertel Wein (natürlich badischer)
wahrschins: wahrscheinlich, möglicherweise, womöglich
Weggli: Brötchen
Weggmehl: Semmelbrösel
Wefz: Wespe (Plural = Wefze)
Wehrdig: Arbeitstag
Wii: Wein
Wieber: Weiber, Frauen
wuehle: schinden, sehr hart und fest arbeiten. Ein Wuehler ist eine Art Workoholic ;-)
Wutz: Schwein
Xuntheit !: Gesundheit !
Xongverein: Gesangsverein
Y: Y ;-)
Mit „Y“ hämmer um’s Verreggä nix gfundä! Wenn IHR was wissä, schriebes uns!
zämmekeije: zusammenstürzen, umfallen
zabbeduschder: stockfinster, sehr dunkel
Zischdig: Dienstag
Zwuggl: recht kleine Person (nicht nur Kinder)
zommäbäbbä: zusammen kleben